Der B2RUN ist ein Firmenlauf, der 2004 erstmals in München stattfand und inzwischen in vielen deutschen Städten durchgeführt wird. Als ich 2005 in meiner jetzigen Firma anfing, waren wir nur wenige Leute (ich bin Nr. 11), aber fast alle liefen beim Firmenlauf mit. Ich hatte mit Laufen eigentlich wenig am Hut, aber bin natürlich trotzdem mitgelaufen, als Neuling. Ich weiß noch, es war brutal warm an dem Tag. Abends beim Start waren immer noch 36°C und die Sanitäter hatten alle Hände voll zu tun. Aber ich bin angekommen und anschließend sind wir alle Essen gegangen.
So ging das jedes Jahr, die Firma ist inzwischen fast 300 Leute groß und es laufen lange nicht mehr alle mit. Aber ich bin immer dabei gewesen.
Da ich in diesem Jahr seit Ende Februar keine Laufschuhe mehr anhatte, wollte ich natürlich auch den B2RUN barfuß laufen. Ein ehemaliger Kollege hat das ein paar Jahre vorher gemacht, was mich sehr beeindruckt hatte.
Ich wusste, dass der Asphalt im Olympiapark besonders rau ist und habe bei den Vorbereitungen immer darauf geachtet, dass ich über viele raue Stellen oder Schotterwege laufe, um die Fußsohlen abzuhärten. Ich wollte auf keinen Fall Blasen bekommen. Um ganz sicher zu gehen, bin ich im Training auch meistens Strecken gelaufen, die deutlich länger waren als der B2RUN selbst (ca. 6,1km). Schließlich musste ich ja auch noch gute 2km bis zu Start gehen und hinterher wieder zurück.
Während ich anfänglich weniger auf mein Tempo geachtet habe, bekam ich wenige Wochen vor dem Lauf noch einen richtigen Schub, als ich nämlich diesen Artikel gelesen hatte: Der Ballengang: Vorteile und Nachteile. Während ich nämlich vorher immer hauptsächlich aus dem Sprunkgelenk gelaufen bin, habe ich durch den Artikel die Erkenntnis gewonnen, besser aus Hüft- und Kniebewegungen zu laufen und die Füße „einfach hängen zu lassen“. Und tatsächlich hat mich das in zweierlei Hinsicht deutlich weiter gebracht. Einerseits kann ich damit ein höheres Tempo laufen, weil die beim Aufprall gespeicherte Energie viel besser zum Abstoß genutzt wird und andererseits schont offenbar diese Lauftechnik meine Gelenke besser, d.h. mir tut nach dem Laufen nichts mehr weh!
Vor dem Start habe ich mich hauptsächlich mit leichtem Hüpfen und tiefer Hocke locker gemacht (das ist besser als Dehnen). Ich hatte mir vorgenommen, nicht zu schnell loszurennen, aber als es dann losging konnte ich gar nicht schnell genug an den ganzen Trödlern vorbei kommen, weil die ersten 300m ziemlich eng abgesperrt waren. Das gute Training hat sich ausgezahlt, am Ende war ich mit einer Zeit von 30:32 mehr als 3 Minuten schneller als im Vorjahr und ca. 7 Minuten schneller als im langjährigen Schnitt – es war ja schon mein 13. B2RUN.
Ich bin begeistert und werde weiterhin natürlich nur noch barfuß an solchen Läufen teilnehmen. Das Argument „mit Schuhen wärst Du noch schneller gewesen“ lasse ich definitiv nicht durchgehen!
Hey Forbi☺️ ich bin zufällig hier auf deinem Blog gestoßen, weil ich mir selbst Barfußschuhe basteln möchte.. jetzt bin ich gerade echt begeistert zu lesen, dass du barfuß über rauen Asphalt läufst/joggst, ohne dir die Fußsohlen weg zu schmirgeln😅
Ich selbst laufe seit knapp 5 Jahren mehr oder weniger barfuß oder in Barfußschuhen durch die Welt und würde eigentlich gerne wie du hauptsächlich barfuß unterwegs sein. Das Einzige, was mich davon abhält, ist die Kälte – unter 15 Grad bekomme ich laaaangsam unangenehm kalte Füße – und rauer Asphalt, der mir nach ca 8-10km normalen Laufens an den Ballen die Haut weg schmirgelt. Leider habe ich in meinem Leben noch niemanden gefunden, der mir damit weiter helfen konnte. Aber da du offensichtlich nicht die selbe Herausforderung hast, schließe ich daraus, es muss an meiner Lauftechnik liegen. Vielleicht hast du ja Lust und Zeit mir dafür ein paar Tipps und Erfahrungen mit auf den Weg zu geben. Ich würde mich auf jeden Fall sehr darüber freuen!!
Herzliche Grüße Matthias
Hallo Matthias, danke für Deinen Kommentar. Ich weiß auch nicht genau, was ich anders mache, aber vielleicht liegts wirklich am Laufstil? Den habe ich in meinem ersten Jahr wirklich sehr stark umgestellt. Ich hebe die Beine jetzt mehr aus den Oberschenkeln an (versuche ich zumindest) und trete damit ziemlich senkrecht auf, anstatt wie vorher schräg in den Boden reinzurammen. Mir hat das in erster Linie für die Knie geholfen, dass die nach dem Laufen nicht mehr wehtun. Aber vermutlich ist es auch besser für die Haut. Im Juli war ich rund 27km durchgehend auf Asphalt gelaufen und hatte keine Probleme mit der Haut. Es gibt ja auch Leute, die barfuß Marathon auf Asphalt laufen. Alex Kiesow zum Beispiel, der läuft jede Woche(!) einen und ich vermute, er hat noch Haut unter den Füßen 😉
Ich schreibe Dir mal direkt per Mail zurück, dann können wir uns austauschen.
Grüße
Forbi