Ich mach mich auf die Socken…

Aus aktuellem Anlass gibt’s jetzt noch was Selbstgemachtes. Nicht hübsch, aber praktisch und vor allem viel billiger als die Alternativen, die es zu kaufen gibt. Wenn die Temperaturen gegen 0°C gehen, macht das barfüßige Laufen nur noch bedingt Spaß. In Schuhen laufen macht aber noch viel weniger Spaß, also muss irgendwas her, das sich zumindest halbwegs schuhlos anfühlt, aber nicht so kalt ist.

Diverse Hersteller von Minimalschuhen bieten Sockenschuhe an, d.h. eigentlich nur Socken mit einer mehr oder weniger stabilen Gummisohle. Diese kosten meistens nicht weniger als „richtige“ Schuhe und ich finde das zu teuer!

Laufsocken Material
Laufsocken Material

Deswegen habe ich mir inspiriert von einer anderen Barfußbloggerin ein Paar selbst gemacht. Alles, was man dazu braucht, sind ein Paar alte (oder neue) Wollsocken und ein kleines Fläschchen Latexmilch (z.B. für Stoppersocken). Ich habe noch mit Textilstiften ein schuhähnliches Muster aufgemalt, weil ich es irgendwie komisch finde, nur Socken anzuhaben… 🤔

Die Kosten dafür belaufen sich auf 5-10 Euro, je nachdem, ob man die Socken mitrechnet. Kein Vergleich zu den 50-80 Euro, die man für manche Marken hinblättern muss!

Zugegeben, gekaufte Sockenschuhe sehen hübscher aus, vor allem in der Verarbeitung. Aber ich ziehe die ja nicht an, weil es gut aussehen soll, sondern damit ich keine kalten Füße bekomme. Hauptsächlich bei Minusgraden – und das kommt nicht so oft vor.

Laufsocken in Schuh-Optik
Laufsocken in Schuh-Optik
Gipfelkreuz am Ehrenpfortenberg
Gipfelkreuz am Ehrenpfortenberg

Allerdings habe ich den Fehler gemacht, die Gummierung auf die Sohle aufzutragen, ohne die Socken an den Füßen zu haben. Dadurch hat sich die Form etwas verzogen und passt nicht so 100%ig, aber da es elastisch ist, lässt es sich ertragen. Nach dem ersten Kilometer stört es eigentlich nicht mehr.

Und ich habe auch herausgefunden, dass diese Socken nicht unbegrenzt lange wärmen, wenn sie nass werden. Dann sind Surferschuhe aus Neopren besser geeignet. Aber für die paar Einsätze im Jahr reicht es völlig aus.

Ich mach mich dann mal wieder auf die Socken… 🏃‍♂️

Glaube keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast

Wenn man so selten Schuhe anzieht, sagt man gerne mal sowas wie „ich bin zu 95% barfuß“. Aber das ist bloß eine Schätzung, denn ich weiß gar nicht genau, wieviel Prozent ich barfuß bin und wie oft ich Schuhe trage. Bis jetzt 😉

Schuhsymbole im BusIch wollte wissen, wie hoch mein Barfußanteil wirklich ist und habe deswegen ein Jahr lang Buch geführt, wann, wie lange und warum ich Schuhe trage. Und zwar auf die Minute genau! Krank, oder? 😳

 

Also hier die Ergebnisse meiner nutzlosen Statistik:

Das Jahr 2022 hatte 8760 Stunden. Nach meinen Aufzeichnungen habe ich in Summe genau 71:15 Stunden Schuhe getragen. Das entspricht  0,8% der Gesamtzeit. Das sind nicht mal drei Tage am Stück, wenn man es zusammenzählt.

Jetzt könnte man aber sagen, das ist geschummelt, weil auch „normale“ Menschen nachts keine Schuhe tragen. Also ziehe ich mal pauschal 8 Stunden pro Nacht ab.  Übrig bleiben 5840 Stunden Tageszeit pro Jahr. Damit bin ich bei 1,2% Schuhtragezeit tagsüber (entspricht viereinhalb Tagen am Stück).

Grob gerundet war ich also 99% des Jahres barfuß und habe nur 1% Schuhe angehabt. Oder anders formuliert:

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Erstaunlich! Ich hätte nicht gedacht, dass der Barfußanteil so hoch ist. Interessant ist die Verteilung der Gründe, warum Schuhe nötig waren (Prozentangaben bezogen auf die Tageszeit abzüglich Nacht):

  • Kälte: 7:39 Stunden (0,13%)

Barfuß im SchneeErstaunlicherweise ist der Anteil wegen sehr niedriger Temperaturen der kleinste. Zum Anfang des Jahres nur etwas über eine Stunde (ich habe am 12.2. überhaupt das erste Mal im Jahr Schuhe angehabt), der Rest im Dezember, größtenteils bei Minusgraden.

  • Orientierungslauf: 18:13 Stunden (0,31%)

OLHätte ich mir einen anderen Sport als ausgerechnet Orientierungslauf (OL) ausgesucht, würde der zweitgrößte Posten glatt ganz wegfallen. Aber bei Wettkämpfen im Wald wäre es zu gefährlich ohne schützende Schuhe. Wettkämpfe in Wohngebieten oder Stadtparks bin ich allerdings auch barfuß gelaufen.

  • Gesellschaftliche Anlässe: 36:50 Stunden (0,63%)

PhilharmonieGesellschaftliche Zwänge waren der mit Abstand häufigste Grund. Also wenn von mir erwartet wurde, dass ich Schuhe trage – oder ich das zumindest annahm – obwohl medizinisch nicht notwendig, weil weder akute Verletzungs- noch Erfrierungsgefahr bestand. Das waren z.B. Firmen- bzw. Kundenveranstaltungen (dort war ich anteilig auch barfuß),  Hotelfrühstücke, Familienfeiern und Theaterbesuche in der Schule. In der Philharmonie war ich tatsächlich barfuß. Hat keinen gestört!

  • Sonstiges: 8:33 Stunden (0,15%)

MatschHinter „Sonstiges“ verbirgt sich u.a. Schmutzvermeidung auf dem Weg zu Nachbarn, Infektionsschutz bei einer Hautverletzung und vermeintliche Sicherheitsvorschriften in einer französischen Schauhöhle und einer Erlebnisschlucht.

Nicht erfasst habe ich das kurzzeitige Tragen von Schuhen im Haus und auf dem Grundstück, also z.B. von der Eingangstür bis zum Waschbecken in der Abstellkammer oder wenn ich zu den Mülltonnen oder zum Kompost im Garten gegangen bin. Da ziehe ich meistens kurz Schlappen an, um keine dreckigen Füße zu bekommen. Wenn man dies noch dazu rechnen würde, kommen vielleicht nochmal 1-2 Stunden drauf, aber das ändert höchstens noch die zweiten Nachkommastellen der obigen Zahlen.

Laufstatistik 2022Ansonsten könnte ich anknüpfend an meine letztjährige Laufstatistik noch erwähnen, dass ich im vergangenen Jahr erstmalig über 1500km gelaufen bin – davon ca. 110km mit Schuhen (auf OL-Wettkämpfen und bei Minusgraden) und ganze 1410km barfuß. Meine längste gelaufene Strecke war 30,55km lang. Das ist doch was!

Und jetzt mein Vorsatz für das neue Jahr: keine Statistiken mehr führen! 🤣

Denn das verleitet nur dazu, die Schuhe auch dann wegzulassen, wenn es eigentlich sinnvoll wäre, welche zu tragen. Ich mach mir dieses Jahr keinen Stress mehr damit, Experiment beendet!

 

Füße weg von Minusgraden!

Ein kluger Mensch hat mal gesagt „es gibt zwei Phasen im Leben eines Barfüßers: vor und nach der Erfrierung“. Ich habe das bisher für Unsinn gehalten, aber man lernt ja nie aus und nachdem ich in den letzten Jahren verschont geblieben war, habe ich es in meinem 5. Barfußwinter nun doch in den Klub der Phase-2-Barfüßer geschafft 😳

In meinem letzten Blogbeitrag habe ich ja noch beschrieben, wie paradox warm sich die Füße auf Schnee anfühlen können. Ich glaube auch, dass es damals tatsächlich so war, aber dieses Gefühl kann leider sehr trügerisch sein. Bei Minusgraden ist es offenbar so, dass die Füße auch nach einiger Zeit nicht mehr kalt sind – aber nicht, weil sie warm werden, sondern weil die Kälte- bzw. Schmerzsensoren in der Haut keine Rückmeldung mehr geben. 🥶

Wer nicht hören will, muss (er)frieren

Warnzeichen: weiße Ränder an den Zehen
Warnzeichen: weiße Ränder an den Zehen

Das ist mir nämlich passiert, als ich im Februar bei -7°C eine kleine Laufrunde machte. Dass ich bei so niedrigen Temperaturen nicht mit nackter Sohle laufen wollte, war mir klar, also hatte ich die Wahl zwischen offenen und geschlossenen Minimalschuhen. Heldenhaft wie ich bin, entschloss ich mich für die Sandalen, nahm die Neopren Füßlinge aber in der Tasche mit – falls es doch zu kalt wird.

Erfrierungen 1. Grades
Erfrierungen 1. Grades

Nach knapp 2km Eiseskälte fühlte sich wieder alles wunderbar an und ich lief die Runde von ca. 6,5km in den offenen Schuhen zuende. Zum Glück war es nur so kurz (zu der Zeit lief ich meistens eher um die 15km), denn hinterher war die Haut an den Zehen deutlich weiß – ein Zeichen für Erfrierungen ersten Grades!

Ein Foto, dass ich auf halber Strecke aufgenommen hatte (oberes Bild), hätte mich schon warnen müssen, aber ohne Brille habe ich das nicht erkannt und wechselte deshalb nicht sofort auf die geschlossenen Schuhe.

Abends und am nächsten Tag brannten die Zehen etwas und ich ging wie auf rohen Eiern, aber danach war alles wieder gut… dachte ich.

Der Hornhaut auf die Pelle gerückt

Ablösung der erfrorenen Haut
Ablösung der erfrorenen Haut

Nach ca. 5 Wochen begann sich die Haut unter meinen Füßen zu pellen. Das hatte ich vorher noch nie und dachte erst, Schuld sei die Kombination aus der neuen Schrundensalbe (25% Urea) und zwei längeren Läufen über 20km, die der Haut zusetzten. Aber durch ähnliche Berichte aus dem Barfußforum weiß ich, dass das die Folge der Erfrierungen war. Die erfrorene Haut stirbt ab und wird irgendwann abgeworfen, sobald sich darunter eine neue gebildet hat. Meine Zehen haben sich komplett runderneuert (mehr als auf dem Bild zu sehen ist). Die neue Haut ist jetzt allerdings deutlich empfindlicher und muss erst wieder an die hohen Anforderungen gewöhnt werden…

Fazit

Was lernen wir daraus? Im Winter nie mehr ohne Brille laufen gehen! Sonst hätte ich die weißen Zehen früher erkannt 😂

Nein, im Ernst: ich habe daraus gelernt, das es sich nicht rentiert, den Helden zu spielen und dass es bei Minusgraden keine Kompromisse gibt. Wenn die Haut nicht mehr zuverlässig melden kann, dass sie geschädigt wird, sind geschlossene Schuhe unverzichtbar. Dafür sind sie da!

Ich werde unter Null Grad nicht mehr barfuß rausgehen, höchstens zum Schneeschippen vorm Haus. Mehr aber nicht!

Macht es besser als ich!!!

Das Barfuß-im-Schnee-Paradoxon

Fußspuren im SchneeSeltener Schnee

Vor ein paar Tagen hat es in Berlin geschneit. Nicht besonders viel, aber immerhin so, dass ein paar Zentimeter liegen geblieben sind, bevor alles bei leichten Plusgraden wieder weggetaut ist. Das wollte ich natürlich ausnutzen, gab es doch bisher keine Gelegenheit auf Schnee zu laufen, seit wir in Berlin wohnen.

In den letzten Wochen war die Außentemperatur meistens bei 3-6°C, was ich teilweise schon als unangenehm kalt unter den Füßen empfand. Jetzt, bei nur 2°C, leichtem Schneeregen und mittelstarkem Seitenwind waren die Bedingungen eigentlich alles andere als optimal. Aber ich wollte unbedingt auf Schnee laufen, bevor er wieder weg ist. Deswegen nahm ich mir nur eine kurze Runde von 3-4km vor, weil ich damit rechnete, dass mir auf dem nassen Schnee recht schnell die Füße einfrieren werden.

Unerwartetes Temperaturempfinden

Komischerweise war aber genau das Gegenteil der Fall! Die ersten 500m auf Straße und asphaltiertem Fuß-/Radweg (ohne Schnee) waren noch sehr frostig, aber sobald ich auf den Schnee kam, wurde es deutlich angenehmer. Nach einem weiteren knappen Kilometer entschloss ich mich deshalb, nicht die Abzweigung zur kurzen Runde zu nehmen, sondern meine Standardstrecke von rund 7km zu laufen. Und obwohl ich auf dem freien Feld direkt dem eisigen Wind ausgesetzt war, wurden die Füße plötzlich immer wärmer. Das ist mir im gesamten Dezember nicht passiert. Und jetzt sogar bei diesen schlechten Bedingungen… Auch bei den kurzen Pausen, bei denen ich meinen Lauf gefilmt hatte, kühlten die Füße kein bisschen aus. Auf dem Schnee hätte ich noch gerne 10km weiter laufen können.

Ist Schnee „wärmer“ als Asphalt?

Am Ende kam ich wieder auf der schneefreien, nassen Straße zu laufen und da wurden die Füße ganz schnell wieder eisig kalt.

Deshalb komme ich zu dem Schluss, dass es nicht an meiner allgemeinen körperlichen Verfassung lag, sondern dass es auf dem Schnee wirklich weniger kalt war als auf der Straße – zumindest gefühlt.

Wie kann das sein? Beides wird wohl objektiv ungefähr dieselbe Temperatur gehabt haben und nasser Schnee sollte sich zumindest theoretisch kälter anfühlen als der Asphalt. Dachte ich…?!

Ich kann mich erinnern, dass ich auch schon bei meinen Schneeläufen in Bayern den Eindruck hatte, dass es sich auf dem weichen Pulver angenehmer läuft als auf anderen Untergründen. Vor allem aber dass ich den Schnee als weniger kalt wahrnehme als die nassen Straßen.

Die einzige Erklärung, die ich dafür habe, ist die Beschaffenheit des Schnees. Schnee ist nicht so dicht wie Asphalt oder Betonplatten und hat viele Lufteinschlüsse. Er lässt sich also zusammendrücken. Vielleicht entsteht dann beim Laufen auf dem Schnee Wärme durch die Reibung beim Komprimieren der Schneeflocken? Vielleicht ist es aber auch einfach die eingeschlossene Luft selbst, die weniger kalt ist und beim Drauftreten entweicht? Ich empfinde die Lufttemperatur nämlich auch weniger kalt als die Bodentemperatur bei direkter Berührung. Ob sie es wirklich ist, weiß ich nicht. Aber gerade bei Wind hätte ich den gegenteiligen Effekt erwartet, Stichwort: Windchill. Wie paradox!

Was immer es ist, es scheint so, dass ich auf Schnee länger laufen kann, als auf nasskalter Straße. Und es macht wirklich Spaß! Schade nur, dass der Schnee hier nicht lange liegen bleibt. Jetzt ist er schon wieder weg…


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Nachtrag:

Es hat tatsächlich in den folgenden Wochen noch mehrfach geschneit in Berlin und ich konnte weitere Runden auf dem schönen Schnee laufen, hier z.B. eine etwas längere Runde von knapp 13km:


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Der Streusalzwahnsinn

Völlig versalzener Eingangsbereich
Völlig versalzener Eingangsbereich

So schön es auch ist, im Winter draußen barfuß laufen zu können, die Freude über meine neue Kälteresistenz wird immer wieder getrübt durch zu gut gemeinten Winterdienst.

Unser eigener Hausmeisterservice übertreibt es besonders (siehe Bild links), aber auch auf öffentlichen Gehwegen wird mit dem salzigen Streugut nicht gegeizt. Hundebesitzer in meinem Bekanntenkreis erzählten mir, dass ihre Hunde Streusalz gar nicht mögen. Ich bin kein besonderer Hundefreund, aber in diesem Fall fühle ich mit Ihnen, denn ich mag das auch nicht.

Auftausalz, wie es technisch korrekt heißt, bewirkt eine Herabsetzung des Gefrierpunktes von Schnee und Eis, dadurch schmilzt dieses dann. Klingt erstmal nicht verkehrt, aber eine nasse Straße fühlt sich deutlich kälter an als plattgetretener Schnee. Außerdem kann sich das Salz möglicherweise in kleine Risse in der Fußsohle setzen und brennen.

Streusalz - schädlich für die Umwelt und für Füße
Streusalz – schädlich für die Umwelt und schlecht für die Füße

Aber was sind die Alternativen? Streusplitt finde ich auch nicht besser. Manch ein Hausbesitzer streut so viel davon vor sein Grundstück, dass das Laufen darauf zur Qual wird und außerdem muss im Frühjahr alles wieder weggeräumt werden.

Ich wäre ja dafür, Gehwege gar nicht zu räumen, sondern den Schnee nur platt zu machen. Nach meiner Erfahrung ist das auch gar nicht so rutschig  Meinetwegen noch Sand drauf. Aber bitte kein Salz und kein Splitt.

Naja, das bleibt wohl nur ein Wunsch!

So geht's auch - nicht geräumter Ausnahme-Fußweg
So geht’s auch – nicht geräumter Ausnahme-Fußweg

Barfuß im Schnee

Spaziergang im Schnee
Spaziergang im Schnee

Im Schnee bin ich ja auch schon im letzten Winter barfuß gegangen. Aber ich habe den Eindruck, dass ich jetzt, ein Jahr später, noch unempfindlicher geworden bin.

Im Januar und Februar gab es einige Gelegenheiten, längere Spaziergänge oder Laufrunden auf teilweise oder ganz geschlossener Schneedecke zu machen.

Es fing an mit einer Spazierrunde von ungefähr 3,6 km, bis dahin mein längster Winterspaziergang im Schnee. Keine idealen Bedingungen, fast durchgehend entweder nasser Schneematsch oder harsche Eisplatten mit harten Kanten (siehe Bild oben).

Wenige Tage später machte ich eine fast einstündige Laufrunde bei knapp über 0°C – auf Schnee, Schotter, Matschwegen im Wald und Asphalt mit Rollsplitt – langsam werde ich unempfindlicher 😉

Nochmal eine Woche später folgte eine 5 km Laufrunde auf einer ganz angenehmen und komplett geschlossenen Schneedecke (siehe Video 3 unten). Toll, toll, toll! (Und kalt, kalt, kalt…)

Bei aller Freude über die Ausdauer in der Kälte versuche ich aber auch immer, darauf zu achten, dass es nicht zu viel wird. Das kann ganz unterschiedlich sein, je nach Beschaffenheit des Schnees. Ist er frisch und schön platt, kann man es länger darauf aushalten. Ist er dagegen nass, wird es gefühlt schneller kalt. Wenn der Schnee schon alt und gefroren ist, können scharfe Kanten entstehen, die unangenehm sind.

Schöner Schnee: frisch, weich und plattgetreten
Schöner Schnee: frisch, weich und plattgetreten
Kein schöner Schnee: hart gefroren und scharfkantig
Kein schöner Schnee: hart gefroren und scharfkantig

Hier noch ein paar Zeitlupen-Videos verschiedener Läufe auf Schnee:


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Und noch was Kurzes mit weniger Schnee:


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Ganz tolle und angenehm zu laufende geschlossene Schneedecke:


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Barfuß in Concert

Wie bereits im Vorjahr bin ich zusammen mit Kollegen zum Konzert von Wishbone Ash gegangen. Eine Band, die ich schändlicherweise noch gar nicht so lange kenne, obwohl es sie schon länger gibt, als ich lebe…

Der breiten Öffentlichkeit vermutlich eher unbekannt, weil der Mega-Hit ausblieb, aber namhafte Bands wie Aerosmith, KISS, ZZ Top oder Bruce Springsteen haben einst als Vorbands für Wishbone Ash angefangen. Heute ist Gründungsmitglied Andy Powell immer noch unterwegs, um mit seiner Flying-V Gitarre unermüdlich die alten Songs unters Volk zu bringen. Musik für Gitarristen würde ich sagen 😉

Wishbone Ash im Ampere in München
Wishbone Ash im Ampere in München

Für mich war es eine Premiere, denn ich war vorher noch nie barfuß in einem (Rock-)Konzert. Letztes Jahr hatte ich an selber Stelle Schuhe an und das ganze Konzert über kalte Füße gehabt. Dieses Jahr war es kein Problem. Es fing schon damit an, dass ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln bei -2°C hingefahren bin und auch in der Halle fühlte ich mich rundum wohl.

Mir ist auch keiner auf die Füße gelatscht und Scherben oder sonstigen Müll gab es auch nicht in der Halle. Das war eigentlich meine größere Befürchtung. Aber der Boden war erstaunlich sauber und überschaubar. Die Notfallschuhe aus Neopren durften also in der warmen Jackentasche bleiben.

Auch wenn es hier so problemlos ohne Schuhe ging, würde ich zukünftig nicht auf zusätzliche Latschen für den Notfall verzichten, denn abhängig vom Veranstaltungsort oder dem ganzen Drumherum könnten die doch spontan nötig sein…

Röckenröll !!!

 

Stulpen aus Skisocken

Es ist ja nun schon mein zweiter Winter und auch wenn die Fußsohle das ganz gut abkann, sind die Knöchel doch eine Schwachstelle und frieren schnell. Wenn ich also schon keine Socken trage, müssen wenigstens Stulpen her, um die Knöchel und die Waden zu wärmen.

Was tun, wenn man keine Stulpen hat? Man kauft welche oder lässt sich welche stricken 😉

Stulpen aus Skisocken, einfach abschneiden und umnähen
Stulpen aus Skisocken, einfach abschneiden und umnähen

Na gut, aber ich brauchte eine ganz schnelle Lösung und da fiel mir ein, dass ich noch diverse Paare Skisocken im Schrank liegen habe, die ich sowieso nicht anziehe, weil sie in Skistiefeln immer reiben und ich da lieber normale Sportsocken nehme. Also kann ich die ja gleich zu Stulpen umfunktionieren.

Eigentlich ganz einfach, ich habe den unteren Teil abgeschnitten und doppelt umgenäht, damit es nicht so ausfranst. Einfach mit der Hand, das ging relativ schnell.

Ich habe sie absichtlich nicht gerade abgeschnitten, sondern etwas schräg, damit eine Art Ausbuchtung entsteht. Diese drehe ich nach innen, damit die Innenknöchel bedeckt sind. Die sind nämlich immer besonders kälteempfindlich. Inwischen habe ich auch ein Paar gestrickte Stulpen, aber diese hier sind definitiv wärmer und auch wenn sie nicht besonders schön aussehen – zum Sport taugen die allemal.

Stulpen aus Skisocken, der schräg abgeschnittene Teil wärmt die Innenknöchel
Stulpen aus Skisocken, der schräg abgeschnittene Teil wärmt die Innenknöchel

Das erste Mal Laufen auf Schnee

Auf meiner heutigen Laufrunde kam ich durch den Wald, wo nicht geräumt oder gestreut ist. Ich fand den Schnee so schön, dass ich nach der Hälfte der Strecke meine Laufschuhe ausgezogen habe und barfuß weiter gelaufen bin.


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Das waren zwar nur ein paar Hundert Meter, aber es fühlte sich toll an! Schön weich und knirschig und gar nicht so kalt wie ich dachte. Leider ging der letzte Kilometer dann wieder durchs Wohngebiet, wo die Wege mit reichlich Salz und Splitt gestreut waren. Das ist nicht nur unangenehm zu laufen, sondern fühlt sich gleich viel kälter an als der schöne weiche Schnee.

Wenn es nach mir ginge, sollten verschneite Wege überhaupt nicht gestreut werden!

Schuhe aus beim Joggen

Da ich jetzt schon seit einigen Wochen täglich kleine Barfußspaziergänge gemacht habe, war es an der Zeit, auch mal beim Laufen (Joggen) die Schuhe auszuziehen. Also habe ich angefangen, für den letzten Kilometer, später dann auch 2km die Schuhe auszuziehen.

Da die Füße dann bereits warm gelaufen waren, waren die niedrigen Temperaturen kein Thema. Auch der raue Asphalt und Rollsplit sind kein Problem mehr, da die Fußsohlen durch das regelmäßige Barfußspazieren inzwischen eine lederne Schutzschicht aufgebaut haben.

Schuhe aus beim Laufen - auch im Winter
Schuhe aus beim Laufen – auch im Winter