Auch dieses Jahr war ich wieder beim Mauerweglauf in der Staffel am Start – sogar im wahrsten Sinne des Wortes, nämlich als Startläufer. Das bedeutet, ich bin zum ersten Mal bei Tageslicht gelaufen. 😉
Ursprünglich war mir ein Abschnitt im Südwesten zugedacht, von Schloss Sacrow an Potsdam vorbei und über die Glienicker Brücke. Das wäre eine schöne Barfuß-Strecke mit viel Waldboden und ein paar Hügeln gewesen (ich hatte angeboten, den Teilabschnitt mit den meisten Höhenmetern zu übernehmen).
Aber dann musste die Rennleitung nur eine Woche vor dem Lauf die Start-/Ziel-Location wechseln, weil das Erika-Hess-Stadion wegen Umbauarbeiten nicht zur Verfügung stand. Sensationell kurzfristig konnte eine Sportanlage im Wedding als Wettkampfzentrum akquiriert werden. Deswegen hat sich der Start 8km in Laufrichtung verschoben und das Ziel natürlich auch. Damit unser Schlussläufer nicht überlastet wird, wurde in der Staffelaufteilung noch ein wenig hin- und her getauscht, so dass ich letztendlich fast dieselbe Strecke wie im letzten Jahr nochmal gelaufen bin, bloß in umgekehrter Richtung und kürzer.
Start für die 10+ Staffeln war am 17.8. um 8:00 Uhr, was eigentlich gar nicht mein Fall ist. Ich laufe lieber nachmittags oder abends. Aber hilft ja nichts. Als ich am Werner-Kluge-Sportplatz ankam, waren die Einzelläufer schon lange unterwegs und die 2er-Staffeln gerade gestartet. Bald darauf liefen die 4er-Staffeln los und ich war ganz begeistert, als ich dabei die ehemalige Biathletin, vierfache Weltmeisterin und zwölffache Paralympics Gewinnerin Verena Bentele entdeckte, die dort ebenfalls mitlief und eine beeindruckende Zeit für ihren 34km langen Abschnitt hinlegte.
Der Startabschnitt lief sich vollkommen anders als die Schlussetappen in den letzten beiden Jahren, wo ich ja noch einige andere Läufer überholen konnte. Hier war natürlich klar, dass die Schnellen gleich vorne weglaufen und sich das Feld nach kurzer Zeit auseinanderzieht, so dass ich den größten Teil meiner nur 14km kurzen Strecke mehr oder weniger für mich alleine gelaufen bin.
Naja, fast alleine… obwohl ich in diesem Jahr nicht so fit war im wie im letzten, konnte ich mich auf den ersten 10km doch ganz gut an zwei Läufer mit einem 5er Schnitt dranhängen und zumindest in Sichtweite mithalten. Erst gegen Ende war dann der Tank leer und ich musste mich etwas zurückfallen lassen.
Im Mittel war es wieder ein Schnitt von 5:13 pro Kilometer – genau wie letztes Jahr (bloß da waren es 8km mehr…), womit ich sehr zufrieden bin. Einzelläufer habe ich natürlich noch keine überholen können, weil die schon 2 Stunden vorher gestartet waren. Erst ganz kurz vor dem Ende meiner Etappe konnte ich noch drei Läufer aus 4er Staffeln überholen, die eine halbe Stunde vor mir gestartet waren. Dafür erntete ich irritierte Blicke, wie man auf nebenstehendem Bild lustigerweise erkennen kann 😀
Insgesamt waren wir diesmal mit der Staffel auch ziemlich gut – über 40 Minuten schneller als letztes Jahr mit offiziellen 16:41:17 für die 161km. Damit sind wir wieder ins Mittelfeld der 10+ Staffeln auf Platz 36 (von 64 gemeldeten) gekommen, in der Gesamtwertung auf 63 von 737.
Beim Zeileinlauf fanden sich diesmal ganze vier von 11 Läufern ein (plus eine Begleitperson) und am nächsten Tag zur Siegerehrung waren wir immerhin fünf (letztes Jahr waren wir jeweils nur zu zweit). Beim anschließenden Biergartenbesuch im Zollpackhof kamen dann sogar noch ein paar weitere dazu, so dass wir unseren Lauf zum Abschluss gebührend und als Team feiern konnten.
Ich freue mich schon auf nächstes Jahr und hoffe, dass wieder eine Staffelmeldung zustande kommt!
Gerne wieder! 🏃♂️👣
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