Wenn man so selten Schuhe anzieht, sagt man gerne mal sowas wie „ich bin zu 95% barfuß“. Aber das ist bloß eine Schätzung, denn ich weiß gar nicht genau, wieviel Prozent ich barfuß bin und wie oft ich Schuhe trage. Bis jetzt 😉
Ich wollte wissen, wie hoch mein Barfußanteil wirklich ist und habe deswegen ein Jahr lang Buch geführt, wann, wie lange und warum ich Schuhe trage. Und zwar auf die Minute genau! Krank, oder? 😳
Also hier die Ergebnisse meiner nutzlosen Statistik:
Das Jahr 2022 hatte 8760 Stunden. Nach meinen Aufzeichnungen habe ich in Summe genau 71:15 Stunden Schuhe getragen. Das entspricht 0,8% der Gesamtzeit. Das sind nicht mal drei Tage am Stück, wenn man es zusammenzählt.
Jetzt könnte man aber sagen, das ist geschummelt, weil auch „normale“ Menschen nachts keine Schuhe tragen. Also ziehe ich mal pauschal 8 Stunden pro Nacht ab. Übrig bleiben 5840 Stunden Tageszeit pro Jahr. Damit bin ich bei 1,2% Schuhtragezeit tagsüber (entspricht viereinhalb Tagen am Stück).
Grob gerundet war ich also 99% des Jahres barfuß und habe nur 1% Schuhe angehabt. Oder anders formuliert:
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Erstaunlich! Ich hätte nicht gedacht, dass der Barfußanteil so hoch ist. Interessant ist die Verteilung der Gründe, warum Schuhe nötig waren (Prozentangaben bezogen auf die Tageszeit abzüglich Nacht):
- Kälte: 7:39 Stunden (0,13%)
Erstaunlicherweise ist der Anteil wegen sehr niedriger Temperaturen der kleinste. Zum Anfang des Jahres nur etwas über eine Stunde (ich habe am 12.2. überhaupt das erste Mal im Jahr Schuhe angehabt), der Rest im Dezember, größtenteils bei Minusgraden.
- Orientierungslauf: 18:13 Stunden (0,31%)
Hätte ich mir einen anderen Sport als ausgerechnet Orientierungslauf (OL) ausgesucht, würde der zweitgrößte Posten glatt ganz wegfallen. Aber bei Wettkämpfen im Wald wäre es zu gefährlich ohne schützende Schuhe. Wettkämpfe in Wohngebieten oder Stadtparks bin ich allerdings auch barfuß gelaufen.
- Gesellschaftliche Anlässe: 36:50 Stunden (0,63%)
Gesellschaftliche Zwänge waren der mit Abstand häufigste Grund. Also wenn von mir erwartet wurde, dass ich Schuhe trage – oder ich das zumindest annahm – obwohl medizinisch nicht notwendig, weil weder akute Verletzungs- noch Erfrierungsgefahr bestand. Das waren z.B. Firmen- bzw. Kundenveranstaltungen (dort war ich anteilig auch barfuß), Hotelfrühstücke, Familienfeiern und Theaterbesuche in der Schule. In der Philharmonie war ich tatsächlich barfuß. Hat keinen gestört!
- Sonstiges: 8:33 Stunden (0,15%)
Hinter „Sonstiges“ verbirgt sich u.a. Schmutzvermeidung auf dem Weg zu Nachbarn, Infektionsschutz bei einer Hautverletzung und vermeintliche Sicherheitsvorschriften in einer französischen Schauhöhle und einer Erlebnisschlucht.
Nicht erfasst habe ich das kurzzeitige Tragen von Schuhen im Haus und auf dem Grundstück, also z.B. von der Eingangstür bis zum Waschbecken in der Abstellkammer oder wenn ich zu den Mülltonnen oder zum Kompost im Garten gegangen bin. Da ziehe ich meistens kurz Schlappen an, um keine dreckigen Füße zu bekommen. Wenn man dies noch dazu rechnen würde, kommen vielleicht nochmal 1-2 Stunden drauf, aber das ändert höchstens noch die zweiten Nachkommastellen der obigen Zahlen.
Ansonsten könnte ich anknüpfend an meine letztjährige Laufstatistik noch erwähnen, dass ich im vergangenen Jahr erstmalig über 1500km gelaufen bin – davon ca. 110km mit Schuhen (auf OL-Wettkämpfen und bei Minusgraden) und ganze 1410km barfuß. Meine längste gelaufene Strecke war 30,55km lang. Das ist doch was!
Und jetzt mein Vorsatz für das neue Jahr: keine Statistiken mehr führen! 🤣
Denn das verleitet nur dazu, die Schuhe auch dann wegzulassen, wenn es eigentlich sinnvoll wäre, welche zu tragen. Ich mach mir dieses Jahr keinen Stress mehr damit, Experiment beendet!
Moin Forbi,
in der Philharmonie hatte ich in 2022 noch Schuhe an, das wird mir nicht noch einmal passieren 😀
Ansonsten fühlte ich mich durch Deine Statistik kurzzeitig animiert auch eine solche zu führen. Ich habe es aber schnell aufgegeben, würde aber vermuten auf eine ähnliche Quote wie Du zu kommen.
So schön wie Zahlen sind, auch als Bestätigung des eigenen Tuns, gehen wir 2023 entspannter an. Wir wissen ja, um die Nach- und gelegentlich auch Vorteile von Schuhen 😉