Barfuß beim B2RUN 2023

Und wieder ist ein Jahr vergangen und schon wieder war der B2Run… Wobei „schon wieder“ etwas übertrieben ist. Sind doch alle anderen Städte schon lange durch mit dem Lauf. Berlin ist immer ganz zum Schluss dran, weil es zugleich das Finale der anderen B2Runs ist. Für mich war es jetzt schon der 18. insgesamt und der 6. auf freien Füßen.

Olympiastadion Berlin
Olympiastadion Berlin
Sportliche Statuen
Sportliche Statuen

Diesmal waren auch wieder mehr Leute am Start. Glaubt man dem Radiomoderator an der Strecke und den nach Startnummern sortierten Garderoben, hatten sich fast 15.000 Läuferinnen und Läufer angemeldet. In den Ergebnissen werden aber nur knapp über 10.000 aufgelistet. Sind tatsächlich fast 5000 einfach nicht angetreten??? Bei den hohen Startgebühren schwer vorstellbar.

Sei’s drum, was soll ich groß erzählen? Ist ja doch irgendwie immer wieder dasselbe. Wetter war gut (sonnig, 26°C), Stimmung war gut (kann jemand den Ansager abschalten?), Strecke war gut (naja, Asphalt halt…) und am Ende natürlich der Einlauf in „Deutschlands geschichtsträchtigstes Stadion“, wie der Moderator sagte. Immer wieder schön!

Ich bin ein Riese
Ich bin ein Riese

Diesmal reihte ich mich am Start weiter vorne ein, denn es kostet immer viel Zeit, wenn man im Zickzack um die Langsamen herum laufen muss. So konnte ich also recht zügig losrennen und das Tempo auf den ersten beiden Kilometern um 4:20 min/km herum halten. Danach musste ich etwas zurücknehmen und am Ende konnte ich auf dem letzten Kilometer nochmal richtig Gas geben.

Auf der Strecke
Auf der Strecke

Als ich im Ziel meine Zeit sah, war ich erst etwas enttäuscht, denn mit 24:49 war ich fast eine halbe Minute langsamer als letztes Jahr. Später sah ich allerdings, dass die Strecke auch 200m länger war – klar, diesmal musste ja noch eine halbe Stadionrunde extra gelaufen werden. Das heißt, ich konnte mich doch noch etwas steigern und war mit einem offiziellen Durchschnittstempo von 4:26 min/km schneller als je zuvor. 😀

Im Ziel angekommen
Im Ziel angekommen
Mein Track von der Strecke
Mein Track von der Strecke


Nach dem Ziel geht es steil hoch und man muss noch mal gut 10-15m auf der Treppe überwinden, was viele echt überfordert hat. Ich durfte das gleich zweimal erleben, denn oben angekommen bemerkte ich, dass ich vergessen hatte, mir die Medaille abzuholen. Die Ausgabe war etwas versteckt im Innenraum. Und da hatte ich noch Glück, dass ich wieder runter gehen durfte. Später sah ich, dass Ordner andere Läufer nicht mehr gegen den Strom die Treppe runter gehen ließen. Die mussten dann einmal ums ganze Stadion rum.

Heiligenschein
Heiligenschein

Oben gab es abgepacktes Wasser, das ich mir mit einer mitgebrachten Magnesiumtablette veredelte. Am Obststand holte ich mir eine Banane und dann noch zwei Becher alkoholfreies Weißbier. Bei der Größe war das zusammengerechnet aber eigentlich nur eins.

Barfuß-Wasser
Barfuß-Wasser
Finisher Medaille 2023
Finisher Medaille 2023


Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit meinem Lauf. Ich konnte halbwegs gleichmäßig durchrennen und hatte am Ende noch genug Reserve für einen Zielsprint. Die Stadiontreppen bin ich auch noch locker hochgekommen und mir tat nach dem Lauf nichts weh (auch am nächsten Tag nicht). Was will man mehr?!
Meine Platzierung war auch besser als je zuvor: 450. in der Gesamtwertung (von über 10.000), 433. in der Geschlechterwertung, d.h. es waren nur 17 Frauen schneller als ich. Und in der Ü50 war ich auf dem 17. Platz (von 519 in dieser Klasse), das klingt doch gar nicht so schlecht! Mal sehen, ob auch nächstes Jahr noch eine weitere Steigerung drin ist (ohne aktiv was dafür zu tun)…?!

B2Run Ergebnis
B2Run Ergebnis

Barfuß beim Zugspitzlauf…?!

Am letzten Wochenende habe ich doch tatsächlich am Zugspitzlauf teilgenommen… Nein, nicht an der Zugspitze, sondern an der Lübarser Höhe, es war nämlich der Nordberliner Zugspitzlauf! 😜

Dabei handelt es sich eigentlich um eine fast ganz normale Laufveranstaltung, nur mit ein paar Höhenmetern, weil die Strecke mehrfach über einen „Berg“ führt. Der Freizeitpark Lübars war früher eine Müllhalde und wurde Mitte der 70er Jahre umgestaltet.

Pro gelaufener Runde kommt man viermal über den Berg, das sind rund 4 Kilometer und 72 Höhenmeter. In der längsten Kategorie werden drei Runden gelaufen, so dass man auf unblaubliche 220 Höhenmeter bei 12km kommt – gerade mal ein Zehntel der Gesamtdifferenz an der echten Zugspitze. 😂

Nordberliner Zugspitzlauf Startnummer
Startnummer
Nordberliner Zugspitze
Wo ist der Berg?
Alpenpanorama Lübars
„Alpenpanorama“


Der Veranstalter des Laufevents macht einen ziemlichen Hype um die Aufstiege und wirbt mit so Slogans wie „wenn es sich noch gut anfühlt, ist es nur Joggen – hier gehst Du an Deine Grenzen“ (sinngemäß). Ich finde das etwas albern, denn  bei vielen Orientierungslaufwettkämpfen habe ich schon mehr Höhenmeter (prozentual zur Laufstrecke)… Aber ich will mich gar nicht beschweren, die Idee fand ich auf jeden Fall lustig und für 10,- Euro habe ich mich gerne angemeldet.

Am 18.6.2023 um 10 Uhr fiel der Startschuss. Wie schon beim Herbstwaldlauf habe ich wieder den Fehler gemacht, mich ganz hinten anzustellen. Deswegen ging es auf dem ersten Kilometer nur sehr zäh voran. Außerdem habe ich im Nachhinein festgestellt, dass für die Auswertung nicht die Nettozeit genommen wurde, d.h. bis ich über die Startlinie war, hatte ich schon gut eine Minute Rennzeit vertrödelt, die von der offiziellen Zeit nicht wie sonst üblich abgezogen wurde. 🙄

Höhenprofil
Höhenprofil wie eine Achterbahn, 12x rauf

Auf der ersten Runde habe ich fast das halbe Feld überholt, bis ich in einen Bereich kam, der meinem Tempo entsprach und wo es sich lockerer laufen ließ, ohne Gedränge. Einige „Spezialisten“ haben mich mehrfach am Berg überholt – schnaufend wie eine Dampflok – sind dann aber bergab mit demselben Tempo weitergelaufen, woraufhin ich wieder an ihnen vorbeizog. Das hat mich gewundert, denn ich finde es total ineffizient, bei so einem hügeligen Crosslauf ein konstantes Tempo zu laufen. Ich bin mit sehr kurzen Schritten locker hochgetrabt und konnte bergab oder in den Ebenen gut Tempo machen. So konnte ich einen Schnitt von deutlich unter 6min/km halten und immerhin musste ich nie ins Gehen zurückfallen, wie sehr viele andere bereits am ersten Anstieg.

Der Untergrund war für mich als einziger Barfußläufer sehr abwechslungsreich. Es fing mit glattem Asphalt an, der nach oben hin rauer wurde, die Anstiege 2 und 3 gingen über Wiesen, die Abstiege jeweils wieder grob asphaltiert und die langgezogenen, flacheren Wege im hinteren Teil waren größtenteils geschottert.

Schotterweg
Schotterweg auf der Westseite
Endspurt auf Asphalt
Asphaltierter Endspurt


Dass ich nicht unter einer Stunde bleiben würde, hatte ich mir schon gedacht und so war ich mit einer gemessenen Laufzeit von ca. 1:04:30 sehr zufrieden (offiziell 1:05:23 – brutto). In der Gesamtwertung der Männer bin ich auf Platz 47 von 100, in der AK 50 bin ich 7. geworden. Vorderes Mittelfeld, das ist ganz okay für mich. Allerdings habe ich am Ende einen Kilometer weniger aufgezeichnet, als offiziell ausgeschrieben waren, nämlich nur etwas über 11km.

Hübsche Medaille
Hübsche Medaille
Track und Statistik
Track und Statistik


Als ich mich nach der Siegerehrung spaßeshalber beschwerte, dass es keine Wertung für Barfußläufer gibt (dann hätte ich natürlich gewonnen), folgten noch einige interessante Gespräche mit den Veranstaltern und mit einem Sanitäter, der große Augen machte, als ich ihm von der zerbrochenen Flasche mitten auf der Laufstrecke erzählte, die ich erst auf der dritten Runde im Gras versteckt gesehen hatte… 😬

Vorher Nachher
Vorher / Nachher Bild in zünftiger Lauftracht

Insgesamt fand ich es eine schöne kleine Veranstaltung, die zwar anstrengend war, aber auch sehr viel Spaß gemacht hat. Ich kann mir gut vorstellen, mich nächstes Jahr wieder anzumelden.

Barfuß beim B2RUN 2022

Laufstrecke
So ging es um das Olympiastation herum

Es ist ja schon einige Zeit her, dass ich zuletzt einen B2Run gelaufen bin. In den Jahren 2020 und 2021 ist diese bundesweite Großveranstaltung wegen der Pandemie ausgefallen, aber dieses Jahr fand er wieder statt. In München konnte ich leider nicht mitlaufen, weil ich da im Urlaub war, aber in Berlin hat es wieder geklappt, so dass ich die lückenlose Serie seit 2005 fortsetzen konnte (die ausgefallenen Jahre zählen ja nicht).

Als ich am Olympiastadion ankam, war der Vorplatz überschaubar dünn mit Menschen gefüllt. Auch der übliche Krach (hochmotivierte, nervige Radiomoderatoren mit Bum-Bum-Musik) hielt sich diesmal in Grenzen. Mit rund 8200 Teilnehmern liefen dieses Jahr nur halb so viele mit wie sonst. Immerhin ging der Start dadurch auch schneller über die Bühne. Ich war im zweiten Startblock, gleich nach den sog. „Durchstartern“ (die ganz Schnellen).

Snapshot aus Video
Videoausschnitt bei 2km

Bei perfekten Bedingungen – nicht zu warm, nicht zu kalt – ging ich gegen 18:20 Uhr über die Startlinie und lief los. Die Strecken werden von Jahr zu Jahr kürzer, dieses Jahr waren es nur noch 5,4km und ich malte mir eine Zeit um die 25 Minuten dafür aus, vielleicht sogar darunter?!

Die ersten zwei Kilometer lief ich gleich schnell mit einem Schnitt von 4:28 pro Kilometer. Dann musste ich aber etwas Fahrt rausnehmen, denn das Tempo war doch knapp über meinem Limit. Weil ich am Ende auf dem letzten halben Kilometer nochmal richtig Gas geben konnte, ging ich offiziell mit 24:24,6 über die Ziellinie, was insgesamt einem Durchschnittstempo von 4:31 entspricht. Das ist nochmal deutlich schneller als beim Frohnaulauf – freu! 😇

Im Ziel angekommen
Im Ziel angekommen

Im Berliner Zielbereich gibt’s leider nur lauwarmes Wasser, aber nachdem ich mit der Finisher-Medaille (aus Kostengründen die vom ausgefallenen Lauf 2020) aus dem Stadion kam, gab es noch einen eisgekühlten Apfel und ein alkoholfreies Weißbier im Miniaturformat.

Das hat mir in München immer deutlich besser gefallen, da gibt’s das kalte Bier gleich hinterm Ziel und zwar in einer g’scheiten Größe! 🍺


Lauftrikot
Barfuß …weil ich’s kann
Medaille von 2020
Medaillen-Recycling
Kleines Bier
Für den kleinen Durst


Leider habe ich dieses Jahr überhaupt keine anderen Barfußläufer gesehen. 2019 waren einige andere auf blanken Sohlen unterwegs. Aber offenbar laufen immer mehr Leute mit Minimalschuhen, davon sehe ich von Jahr zu Jahr mehr – immerhin!

Da es auch beim B2Run keine eigene Wertung für Barfußläufer gibt (dann hätte ich wohl gewonnen), muss ich mich mit einer üblichen Platzierung begnügen. Aber Platz 503 der Gesamtwertung und 18. in der Ü50 ist gar nicht so übel! So weit vorne war ich noch nie! Ich bin gespannt aufs nächste Jahr…

Stadiondach
Heiligenschein nach dem Lauf

Barfuß beim B2RUN 2019

Auch in diesem Jahr war ich wieder beim B2RUN dabei – sogar gleich zweimal: einmal wieder in München und zum ersten Mal auch in Berlin.

B2RUN 2019 München
16. Juli 2019 – mein 15. B2RUN in München

In München war ich vor dem Start richtig gut drauf und wollte endlich die 30-Minuten Marke knacken, aber offenbar war ich etwas übermotiviert oder nicht richtig warm – oder beides? Zumindest spürte ich ab ca. Kilometer 1 ein Ziehen in der linken Wade, das leider zunehmend stärker wurde. Es fühlte sich an wie starker Muskelkater und ich weiß bis jetzt nicht, was es genau war. Vielleicht eine leichte Zerrung? Jedenfalls musste ich deutlich Tempo rausnehmen und zwischenzeitlich sogar kurz anhalten.

Dass ich am Ende trotzdem noch eine Zeit von 31:12 für die offiziellen 6,1km hinbekommen habe, wundert mich sehr! Nach dem Lauf konnte ich nur noch humpeln und hätte mich fast tragen lassen müssen. Am nächsten Tag konnte ich aber wieder fast normal gehen und nach ein paarTagen war alles wieder ganz normal. Glück gehabt! Das wird mir aber eine Lehre sein, nicht zu schnell loszurennen!

B2RUN 2019 Berlin
8. August 2019 – mein 16. B2RUN in Berlin

In Berlin waren die Voraussetzungen für eine Rekordzeit auch nicht grad rosig. Ein paar Tage vorher bin ich auf Dienstreise in einen Starkregen gekommen und bis auf die Knochen nass geworden. Leider hatte ich keine trockenen Ersatzklamotten mit, so dass ich den ganzen nächsten Tag mit feuchten Sachen in klimatisierten Büroräumen und anschließend 5 Stunden im kalten ICE verbringen musste. Das war zu viel für mein Immunsystem und ich verspürte ein leichtes Kratzen im Hals und fühlte mich insgesamt eher schlapp. Eigentlich hätte ich mich lieber ins Bett legen sollen, aber ich wollte den Lauf mit den Berliner Kollegen unbedingt mitmachen.

Am Ende stand 28:30 auf der Uhr für die offiziellen 5,8km (in beiden Läufen hatte ich selbst jeweils rund 200m weniger aufgezeichnet) – meine schnellste Zeit bislang. Juhu! Unter 30 Minuten für die kürzere Strecke, aber auch vom Schnitt her schneller als alle Läufe vorher. Und das trotz der Erkältung!

Übrigens habe ich in Berlin im Gegensatz zu München auch einige andere Barfußläufer gesehen. Das finde ich gut! Ich freue mich schon auf die nächsten Läufe!

B2RUN 2019 Olympia
Über mich hinaus gewachsen…

Barfuß beim B2RUN 2018

Auch dieses Jahr bin ich wieder den B2RUN Firmenlauf in München mitgelaufen. Es war jetzt schon der 14. in Folge (seit 2005) und der Zweite auf blanken Sohlen. Um ein Haar hätte ich gar nicht mitlaufen können, denn ich hatte in den Wochen vor dem Lauf Probleme mit dem linken Fuß. Mein ursprünglicher Verdacht auf Ermüdungsbruch konnte glücklicherweise vom Arzt schnell zerstreut werden. „Nur“ überlastet – wahrscheinlich vom Bergwandern auf etwas zu grobem Geröll…

Den B2RUN wollte ich auf jeden Fall mitmachen, denn so eine lange lückenlose Serie mag ich nicht einfach unterbrechen. Außer mir gibt es in der Firma nur noch einen einzigen anderen Kollegen, der auch alle Läufe seit 2005 mitgelaufen ist. Also egal wie – ob langsam laufen oder nur gehen – absagen gilt nicht! Dabei sein ist alles!

So schlimm war’s dann aber gar nicht. Ich konnte sogar richtig laufen und mir hat der Fuß gar nicht mehr wehgetan. Nur die Kondition war natürlich im Eimer, denn ich hatte gut zwei Monate nicht mehr trainiert. Immerhin konnte ich gleichmäßig durchlaufen und hatte am Ende mit 33:38 Minuten noch eine passable Zeit für die 6,1 km erreicht. Das Ziel, unter 30 Minuten zu bleiben, hebe ich mir dann halt fürs nächste Jahr auf 😉

Barfußläufer mit Siegerpose
War ich wirklich der einzige Bafußläufer unter 30.000?

Ab ca. Kilometer 4 fing es an zu schütten und zu gewittern. Ich habe es gar nicht als so schlimm empfunden (wohl, weil ich nicht in nassen Schuhen laufen musste), aber offenbar war die Gefahr doch größer. Kurz nachdem ich im Ziel war hat nämlich die Wettkampfleitung den Start für die restlichen Läufer abgesagt und so konnten ein paar Tausend Leute unverrichteter Dinge wieder nachhause gehen. Da hatte ich Glück gehabt, dass ich noch starten konnte!

Barfußläufer im Olympiastadion
Geschafft! Glücklich und nass im Olympiastadion

Es wurde auch schon gar kein alkoholfreies Bier mehr ausgeschenkt, um die Leute aus dem Innenraum des Stadions zu bekommen. Also entschied ich mich für eine frühe Heimfahrt. Da ich völlig durchnässt war und fror, war das wohl auch die beste Entscheidung.

Trikot mit Aufschrift "Wo sind meine Schuhe?"
Wo sind meine Schuhe?

Laut Aussage eines Bekannten, der an der Strecke fotografierte, war ich anscheinend der einzige Barfußläufer unter den 30.000 Teilnehmern. Da haben wir aber noch Nachholbedarf! Leute, wo seid ihr?

Dass die beiden barfüßigen Läufe die schnellsten meiner 14 Firmenläufe waren, zeigt mir wieder, dass es nicht so verkehrt sein kann, ohne Schuhe zu rennen. qed

 

Barfuß beim B2RUN 2017

Der B2RUN ist ein Firmenlauf, der 2004 erstmals in München stattfand und inzwischen in vielen deutschen Städten durchgeführt wird. Als ich 2005 in meiner jetzigen Firma anfing, waren wir nur wenige Leute (ich bin Nr. 11), aber fast alle liefen beim Firmenlauf mit. Ich hatte mit Laufen eigentlich wenig am Hut, aber bin natürlich trotzdem mitgelaufen, als Neuling. Ich weiß noch, es war brutal warm an dem Tag. Abends beim Start waren immer noch 36°C und die Sanitäter hatten alle Hände voll zu tun. Aber ich bin angekommen und anschließend sind wir alle Essen gegangen.

So ging das jedes Jahr, die Firma ist inzwischen fast 300 Leute groß und es laufen lange nicht mehr alle mit. Aber ich bin immer dabei gewesen.

Da ich in diesem Jahr seit Ende Februar keine Laufschuhe mehr anhatte, wollte ich natürlich auch den B2RUN barfuß laufen. Ein ehemaliger Kollege hat das ein paar Jahre vorher gemacht, was mich sehr beeindruckt hatte.

Rauer Asphalt im Olympiapark
Rauer Asphalt im Olympiapark

Ich wusste, dass der Asphalt im Olympiapark besonders rau ist und habe bei den Vorbereitungen immer darauf geachtet, dass ich über viele raue Stellen oder Schotterwege laufe, um die Fußsohlen abzuhärten. Ich wollte auf keinen Fall Blasen bekommen. Um ganz sicher zu gehen, bin ich im Training auch meistens Strecken gelaufen, die deutlich länger waren als der B2RUN selbst (ca. 6,1km). Schließlich musste ich ja auch noch gute 2km bis zu Start gehen und hinterher wieder zurück.

B2RUN dreckige Sohlen
schön zu erkennen: die Kontaktpunkte an Groß- und Kleinzehballen

Während ich anfänglich weniger auf mein Tempo geachtet habe, bekam ich wenige Wochen vor dem Lauf noch einen richtigen Schub, als ich nämlich diesen Artikel gelesen hatte: Der Ballengang: Vorteile und Nachteile. Während ich nämlich vorher immer hauptsächlich aus dem Sprunkgelenk gelaufen bin, habe ich durch den Artikel die Erkenntnis gewonnen, besser aus Hüft- und Kniebewegungen zu laufen und die Füße „einfach hängen zu lassen“. Und tatsächlich hat mich das in zweierlei Hinsicht deutlich weiter gebracht. Einerseits kann ich damit ein höheres Tempo laufen, weil die beim Aufprall gespeicherte Energie viel besser zum Abstoß genutzt wird und andererseits schont offenbar diese Lauftechnik meine Gelenke besser, d.h. mir tut nach dem Laufen nichts mehr weh!

Vor dem Start habe ich mich hauptsächlich mit leichtem Hüpfen und tiefer Hocke locker gemacht (das ist besser als Dehnen). Ich hatte mir vorgenommen, nicht zu schnell loszurennen, aber als es dann losging konnte ich gar nicht schnell genug an den ganzen Trödlern vorbei kommen, weil die ersten 300m ziemlich eng abgesperrt waren. Das gute Training hat sich ausgezahlt, am Ende war ich mit einer Zeit von 30:32 mehr als 3 Minuten schneller als im Vorjahr und ca. 7 Minuten schneller als im langjährigen Schnitt – es war ja schon mein 13. B2RUN.

Ich bin begeistert und werde weiterhin natürlich nur noch barfuß an solchen Läufen teilnehmen. Das Argument „mit Schuhen wärst Du noch schneller gewesen“ lasse ich definitiv nicht durchgehen!

Firmenlauf im Münchener Olympiapark
Geschafft! Nach dem Firmenlauf im Münchener Olympiapark
Mein Lauftrikot wurde extra für den Barfußlauf angefertigt
Mein Lauftrikot wurde extra für den Barfußlauf angefertigt