Ich mach mich auf die Socken…

Aus aktuellem Anlass gibt’s jetzt noch was Selbstgemachtes. Nicht hübsch, aber praktisch und vor allem viel billiger als die Alternativen, die es zu kaufen gibt. Wenn die Temperaturen gegen 0°C gehen, macht das barfüßige Laufen nur noch bedingt Spaß. In Schuhen laufen macht aber noch viel weniger Spaß, also muss irgendwas her, das sich zumindest halbwegs schuhlos anfühlt, aber nicht so kalt ist.

Diverse Hersteller von Minimalschuhen bieten Sockenschuhe an, d.h. eigentlich nur Socken mit einer mehr oder weniger stabilen Gummisohle. Diese kosten meistens nicht weniger als „richtige“ Schuhe und ich finde das zu teuer!

Laufsocken Material
Laufsocken Material

Deswegen habe ich mir inspiriert von einer anderen Barfußbloggerin ein Paar selbst gemacht. Alles, was man dazu braucht, sind ein Paar alte (oder neue) Wollsocken und ein kleines Fläschchen Latexmilch (z.B. für Stoppersocken). Ich habe noch mit Textilstiften ein schuhähnliches Muster aufgemalt, weil ich es irgendwie komisch finde, nur Socken anzuhaben… 🤔

Die Kosten dafür belaufen sich auf 5-10 Euro, je nachdem, ob man die Socken mitrechnet. Kein Vergleich zu den 50-80 Euro, die man für manche Marken hinblättern muss!

Zugegeben, gekaufte Sockenschuhe sehen hübscher aus, vor allem in der Verarbeitung. Aber ich ziehe die ja nicht an, weil es gut aussehen soll, sondern damit ich keine kalten Füße bekomme. Hauptsächlich bei Minusgraden – und das kommt nicht so oft vor.

Laufsocken in Schuh-Optik
Laufsocken in Schuh-Optik
Gipfelkreuz am Ehrenpfortenberg
Gipfelkreuz am Ehrenpfortenberg

Allerdings habe ich den Fehler gemacht, die Gummierung auf die Sohle aufzutragen, ohne die Socken an den Füßen zu haben. Dadurch hat sich die Form etwas verzogen und passt nicht so 100%ig, aber da es elastisch ist, lässt es sich ertragen. Nach dem ersten Kilometer stört es eigentlich nicht mehr.

Und ich habe auch herausgefunden, dass diese Socken nicht unbegrenzt lange wärmen, wenn sie nass werden. Dann sind Surferschuhe aus Neopren besser geeignet. Aber für die paar Einsätze im Jahr reicht es völlig aus.

Ich mach mich dann mal wieder auf die Socken… 🏃‍♂️

Barfuß beim B2RUN 2023

Und wieder ist ein Jahr vergangen und schon wieder war der B2Run… Wobei „schon wieder“ etwas übertrieben ist. Sind doch alle anderen Städte schon lange durch mit dem Lauf. Berlin ist immer ganz zum Schluss dran, weil es zugleich das Finale der anderen B2Runs ist. Für mich war es jetzt schon der 18. insgesamt und der 6. auf freien Füßen.

Olympiastadion Berlin
Olympiastadion Berlin
Sportliche Statuen
Sportliche Statuen

Diesmal waren auch wieder mehr Leute am Start. Glaubt man dem Radiomoderator an der Strecke und den nach Startnummern sortierten Garderoben, hatten sich fast 15.000 Läuferinnen und Läufer angemeldet. In den Ergebnissen werden aber nur knapp über 10.000 aufgelistet. Sind tatsächlich fast 5000 einfach nicht angetreten??? Bei den hohen Startgebühren schwer vorstellbar.

Sei’s drum, was soll ich groß erzählen? Ist ja doch irgendwie immer wieder dasselbe. Wetter war gut (sonnig, 26°C), Stimmung war gut (kann jemand den Ansager abschalten?), Strecke war gut (naja, Asphalt halt…) und am Ende natürlich der Einlauf in „Deutschlands geschichtsträchtigstes Stadion“, wie der Moderator sagte. Immer wieder schön!

Ich bin ein Riese
Ich bin ein Riese

Diesmal reihte ich mich am Start weiter vorne ein, denn es kostet immer viel Zeit, wenn man im Zickzack um die Langsamen herum laufen muss. So konnte ich also recht zügig losrennen und das Tempo auf den ersten beiden Kilometern um 4:20 min/km herum halten. Danach musste ich etwas zurücknehmen und am Ende konnte ich auf dem letzten Kilometer nochmal richtig Gas geben.

Auf der Strecke
Auf der Strecke

Als ich im Ziel meine Zeit sah, war ich erst etwas enttäuscht, denn mit 24:49 war ich fast eine halbe Minute langsamer als letztes Jahr. Später sah ich allerdings, dass die Strecke auch 200m länger war – klar, diesmal musste ja noch eine halbe Stadionrunde extra gelaufen werden. Das heißt, ich konnte mich doch noch etwas steigern und war mit einem offiziellen Durchschnittstempo von 4:26 min/km schneller als je zuvor. 😀

Im Ziel angekommen
Im Ziel angekommen
Mein Track von der Strecke
Mein Track von der Strecke


Nach dem Ziel geht es steil hoch und man muss noch mal gut 10-15m auf der Treppe überwinden, was viele echt überfordert hat. Ich durfte das gleich zweimal erleben, denn oben angekommen bemerkte ich, dass ich vergessen hatte, mir die Medaille abzuholen. Die Ausgabe war etwas versteckt im Innenraum. Und da hatte ich noch Glück, dass ich wieder runter gehen durfte. Später sah ich, dass Ordner andere Läufer nicht mehr gegen den Strom die Treppe runter gehen ließen. Die mussten dann einmal ums ganze Stadion rum.

Heiligenschein
Heiligenschein

Oben gab es abgepacktes Wasser, das ich mir mit einer mitgebrachten Magnesiumtablette veredelte. Am Obststand holte ich mir eine Banane und dann noch zwei Becher alkoholfreies Weißbier. Bei der Größe war das zusammengerechnet aber eigentlich nur eins.

Barfuß-Wasser
Barfuß-Wasser
Finisher Medaille 2023
Finisher Medaille 2023


Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit meinem Lauf. Ich konnte halbwegs gleichmäßig durchrennen und hatte am Ende noch genug Reserve für einen Zielsprint. Die Stadiontreppen bin ich auch noch locker hochgekommen und mir tat nach dem Lauf nichts weh (auch am nächsten Tag nicht). Was will man mehr?!
Meine Platzierung war auch besser als je zuvor: 450. in der Gesamtwertung (von über 10.000), 433. in der Geschlechterwertung, d.h. es waren nur 17 Frauen schneller als ich. Und in der Ü50 war ich auf dem 17. Platz (von 519 in dieser Klasse), das klingt doch gar nicht so schlecht! Mal sehen, ob auch nächstes Jahr noch eine weitere Steigerung drin ist (ohne aktiv was dafür zu tun)…?!

B2Run Ergebnis
B2Run Ergebnis

Am Mauerweg ist die Mauer weg!

Für manche ist es nur ein Asphaltweg um Berlin herum – für mich ist es die längste Hornhautraspel der Welt!

100 Meilen Berliner Mauer

100 Meilen um (West-)Berlin

Wie bereits im letzten Jahr habe ich auch dieses Jahr wieder beim Mauerweglauf mitgemacht. Diesmal hatte ich sogar die Ehre, als Schlussläufer über die Ziellinie laufen zu dürfen. Leider erst in der Nacht um halb zwei, aber bei einer so langen Gesamtstrecke (161,3 km) ist das halt so! Meine Teilstrecke war etwas länger als im letzten Jahr, offiziell 21,5 km. Ich habe am Ende nur 20,8 gemessen, aber meine GPS Uhr hat vermutlich die Kurven abgerundet. Rund gerechnet war es damit mein erster Halbmarathon auf Zeit, sprich meine längste Wettkampfstrecke bislang.

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Zugspitze – barfuß durch die Hölle!

So! Nach dem niedlichen Nordberliner Zugspitzlauf war ich nun endlich auch mal auf der richtigen Zugspitze. Davon habe ich schon lange geträumt.

Ganz zu Beginn meiner Barfußzeit bin ich im Internet auf Martl Jung gestoßen. Auf seiner damaligen Webseite konnte man Fotos sehen, wie er barfuß auf die Zugspitze geklettert ist. Über Schotter und Geröll, einen Gletscher und über Klettersteige, wo man über Felsen und eingeschlagene Eisenstifte geht. Das hat mich sehr beeindruckt.

Das "Brett" im Höllental
Das „Brett“ im Höllental

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Barfuß beim Zugspitzlauf…?!

Am letzten Wochenende habe ich doch tatsächlich am Zugspitzlauf teilgenommen… Nein, nicht an der Zugspitze, sondern an der Lübarser Höhe, es war nämlich der Nordberliner Zugspitzlauf! 😜

Dabei handelt es sich eigentlich um eine fast ganz normale Laufveranstaltung, nur mit ein paar Höhenmetern, weil die Strecke mehrfach über einen „Berg“ führt. Der Freizeitpark Lübars war früher eine Müllhalde und wurde Mitte der 70er Jahre umgestaltet.

Pro gelaufener Runde kommt man viermal über den Berg, das sind rund 4 Kilometer und 72 Höhenmeter. In der längsten Kategorie werden drei Runden gelaufen, so dass man auf unblaubliche 220 Höhenmeter bei 12km kommt – gerade mal ein Zehntel der Gesamtdifferenz an der echten Zugspitze. 😂

Nordberliner Zugspitzlauf Startnummer
Startnummer
Nordberliner Zugspitze
Wo ist der Berg?
Alpenpanorama Lübars
„Alpenpanorama“


Der Veranstalter des Laufevents macht einen ziemlichen Hype um die Aufstiege und wirbt mit so Slogans wie „wenn es sich noch gut anfühlt, ist es nur Joggen – hier gehst Du an Deine Grenzen“ (sinngemäß). Ich finde das etwas albern, denn  bei vielen Orientierungslaufwettkämpfen habe ich schon mehr Höhenmeter (prozentual zur Laufstrecke)… Aber ich will mich gar nicht beschweren, die Idee fand ich auf jeden Fall lustig und für 10,- Euro habe ich mich gerne angemeldet.

Am 18.6.2023 um 10 Uhr fiel der Startschuss. Wie schon beim Herbstwaldlauf habe ich wieder den Fehler gemacht, mich ganz hinten anzustellen. Deswegen ging es auf dem ersten Kilometer nur sehr zäh voran. Außerdem habe ich im Nachhinein festgestellt, dass für die Auswertung nicht die Nettozeit genommen wurde, d.h. bis ich über die Startlinie war, hatte ich schon gut eine Minute Rennzeit vertrödelt, die von der offiziellen Zeit nicht wie sonst üblich abgezogen wurde. 🙄

Höhenprofil
Höhenprofil wie eine Achterbahn, 12x rauf

Auf der ersten Runde habe ich fast das halbe Feld überholt, bis ich in einen Bereich kam, der meinem Tempo entsprach und wo es sich lockerer laufen ließ, ohne Gedränge. Einige „Spezialisten“ haben mich mehrfach am Berg überholt – schnaufend wie eine Dampflok – sind dann aber bergab mit demselben Tempo weitergelaufen, woraufhin ich wieder an ihnen vorbeizog. Das hat mich gewundert, denn ich finde es total ineffizient, bei so einem hügeligen Crosslauf ein konstantes Tempo zu laufen. Ich bin mit sehr kurzen Schritten locker hochgetrabt und konnte bergab oder in den Ebenen gut Tempo machen. So konnte ich einen Schnitt von deutlich unter 6min/km halten und immerhin musste ich nie ins Gehen zurückfallen, wie sehr viele andere bereits am ersten Anstieg.

Der Untergrund war für mich als einziger Barfußläufer sehr abwechslungsreich. Es fing mit glattem Asphalt an, der nach oben hin rauer wurde, die Anstiege 2 und 3 gingen über Wiesen, die Abstiege jeweils wieder grob asphaltiert und die langgezogenen, flacheren Wege im hinteren Teil waren größtenteils geschottert.

Schotterweg
Schotterweg auf der Westseite
Endspurt auf Asphalt
Asphaltierter Endspurt


Dass ich nicht unter einer Stunde bleiben würde, hatte ich mir schon gedacht und so war ich mit einer gemessenen Laufzeit von ca. 1:04:30 sehr zufrieden (offiziell 1:05:23 – brutto). In der Gesamtwertung der Männer bin ich auf Platz 47 von 100, in der AK 50 bin ich 7. geworden. Vorderes Mittelfeld, das ist ganz okay für mich. Allerdings habe ich am Ende einen Kilometer weniger aufgezeichnet, als offiziell ausgeschrieben waren, nämlich nur etwas über 11km.

Hübsche Medaille
Hübsche Medaille
Track und Statistik
Track und Statistik


Als ich mich nach der Siegerehrung spaßeshalber beschwerte, dass es keine Wertung für Barfußläufer gibt (dann hätte ich natürlich gewonnen), folgten noch einige interessante Gespräche mit den Veranstaltern und mit einem Sanitäter, der große Augen machte, als ich ihm von der zerbrochenen Flasche mitten auf der Laufstrecke erzählte, die ich erst auf der dritten Runde im Gras versteckt gesehen hatte… 😬

Vorher Nachher
Vorher / Nachher Bild in zünftiger Lauftracht

Insgesamt fand ich es eine schöne kleine Veranstaltung, die zwar anstrengend war, aber auch sehr viel Spaß gemacht hat. Ich kann mir gut vorstellen, mich nächstes Jahr wieder anzumelden.

Glaube keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast

Wenn man so selten Schuhe anzieht, sagt man gerne mal sowas wie „ich bin zu 95% barfuß“. Aber das ist bloß eine Schätzung, denn ich weiß gar nicht genau, wieviel Prozent ich barfuß bin und wie oft ich Schuhe trage. Bis jetzt 😉

Schuhsymbole im BusIch wollte wissen, wie hoch mein Barfußanteil wirklich ist und habe deswegen ein Jahr lang Buch geführt, wann, wie lange und warum ich Schuhe trage. Und zwar auf die Minute genau! Krank, oder? 😳

 

Also hier die Ergebnisse meiner nutzlosen Statistik:

Das Jahr 2022 hatte 8760 Stunden. Nach meinen Aufzeichnungen habe ich in Summe genau 71:15 Stunden Schuhe getragen. Das entspricht  0,8% der Gesamtzeit. Das sind nicht mal drei Tage am Stück, wenn man es zusammenzählt.

Jetzt könnte man aber sagen, das ist geschummelt, weil auch „normale“ Menschen nachts keine Schuhe tragen. Also ziehe ich mal pauschal 8 Stunden pro Nacht ab.  Übrig bleiben 5840 Stunden Tageszeit pro Jahr. Damit bin ich bei 1,2% Schuhtragezeit tagsüber (entspricht viereinhalb Tagen am Stück).

Grob gerundet war ich also 99% des Jahres barfuß und habe nur 1% Schuhe angehabt. Oder anders formuliert:

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Erstaunlich! Ich hätte nicht gedacht, dass der Barfußanteil so hoch ist. Interessant ist die Verteilung der Gründe, warum Schuhe nötig waren (Prozentangaben bezogen auf die Tageszeit abzüglich Nacht):

  • Kälte: 7:39 Stunden (0,13%)

Barfuß im SchneeErstaunlicherweise ist der Anteil wegen sehr niedriger Temperaturen der kleinste. Zum Anfang des Jahres nur etwas über eine Stunde (ich habe am 12.2. überhaupt das erste Mal im Jahr Schuhe angehabt), der Rest im Dezember, größtenteils bei Minusgraden.

  • Orientierungslauf: 18:13 Stunden (0,31%)

OLHätte ich mir einen anderen Sport als ausgerechnet Orientierungslauf (OL) ausgesucht, würde der zweitgrößte Posten glatt ganz wegfallen. Aber bei Wettkämpfen im Wald wäre es zu gefährlich ohne schützende Schuhe. Wettkämpfe in Wohngebieten oder Stadtparks bin ich allerdings auch barfuß gelaufen.

  • Gesellschaftliche Anlässe: 36:50 Stunden (0,63%)

PhilharmonieGesellschaftliche Zwänge waren der mit Abstand häufigste Grund. Also wenn von mir erwartet wurde, dass ich Schuhe trage – oder ich das zumindest annahm – obwohl medizinisch nicht notwendig, weil weder akute Verletzungs- noch Erfrierungsgefahr bestand. Das waren z.B. Firmen- bzw. Kundenveranstaltungen (dort war ich anteilig auch barfuß),  Hotelfrühstücke, Familienfeiern und Theaterbesuche in der Schule. In der Philharmonie war ich tatsächlich barfuß. Hat keinen gestört!

  • Sonstiges: 8:33 Stunden (0,15%)

MatschHinter „Sonstiges“ verbirgt sich u.a. Schmutzvermeidung auf dem Weg zu Nachbarn, Infektionsschutz bei einer Hautverletzung und vermeintliche Sicherheitsvorschriften in einer französischen Schauhöhle und einer Erlebnisschlucht.

Nicht erfasst habe ich das kurzzeitige Tragen von Schuhen im Haus und auf dem Grundstück, also z.B. von der Eingangstür bis zum Waschbecken in der Abstellkammer oder wenn ich zu den Mülltonnen oder zum Kompost im Garten gegangen bin. Da ziehe ich meistens kurz Schlappen an, um keine dreckigen Füße zu bekommen. Wenn man dies noch dazu rechnen würde, kommen vielleicht nochmal 1-2 Stunden drauf, aber das ändert höchstens noch die zweiten Nachkommastellen der obigen Zahlen.

Laufstatistik 2022Ansonsten könnte ich anknüpfend an meine letztjährige Laufstatistik noch erwähnen, dass ich im vergangenen Jahr erstmalig über 1500km gelaufen bin – davon ca. 110km mit Schuhen (auf OL-Wettkämpfen und bei Minusgraden) und ganze 1410km barfuß. Meine längste gelaufene Strecke war 30,55km lang. Das ist doch was!

Und jetzt mein Vorsatz für das neue Jahr: keine Statistiken mehr führen! 🤣

Denn das verleitet nur dazu, die Schuhe auch dann wegzulassen, wenn es eigentlich sinnvoll wäre, welche zu tragen. Ich mach mir dieses Jahr keinen Stress mehr damit, Experiment beendet!

 

Barfuß beim B2RUN 2022

Laufstrecke
So ging es um das Olympiastation herum

Es ist ja schon einige Zeit her, dass ich zuletzt einen B2Run gelaufen bin. In den Jahren 2020 und 2021 ist diese bundesweite Großveranstaltung wegen der Pandemie ausgefallen, aber dieses Jahr fand er wieder statt. In München konnte ich leider nicht mitlaufen, weil ich da im Urlaub war, aber in Berlin hat es wieder geklappt, so dass ich die lückenlose Serie seit 2005 fortsetzen konnte (die ausgefallenen Jahre zählen ja nicht).

Als ich am Olympiastadion ankam, war der Vorplatz überschaubar dünn mit Menschen gefüllt. Auch der übliche Krach (hochmotivierte, nervige Radiomoderatoren mit Bum-Bum-Musik) hielt sich diesmal in Grenzen. Mit rund 8200 Teilnehmern liefen dieses Jahr nur halb so viele mit wie sonst. Immerhin ging der Start dadurch auch schneller über die Bühne. Ich war im zweiten Startblock, gleich nach den sog. „Durchstartern“ (die ganz Schnellen).

Snapshot aus Video
Videoausschnitt bei 2km

Bei perfekten Bedingungen – nicht zu warm, nicht zu kalt – ging ich gegen 18:20 Uhr über die Startlinie und lief los. Die Strecken werden von Jahr zu Jahr kürzer, dieses Jahr waren es nur noch 5,4km und ich malte mir eine Zeit um die 25 Minuten dafür aus, vielleicht sogar darunter?!

Die ersten zwei Kilometer lief ich gleich schnell mit einem Schnitt von 4:28 pro Kilometer. Dann musste ich aber etwas Fahrt rausnehmen, denn das Tempo war doch knapp über meinem Limit. Weil ich am Ende auf dem letzten halben Kilometer nochmal richtig Gas geben konnte, ging ich offiziell mit 24:24,6 über die Ziellinie, was insgesamt einem Durchschnittstempo von 4:31 entspricht. Das ist nochmal deutlich schneller als beim Frohnaulauf – freu! 😇

Im Ziel angekommen
Im Ziel angekommen

Im Berliner Zielbereich gibt’s leider nur lauwarmes Wasser, aber nachdem ich mit der Finisher-Medaille (aus Kostengründen die vom ausgefallenen Lauf 2020) aus dem Stadion kam, gab es noch einen eisgekühlten Apfel und ein alkoholfreies Weißbier im Miniaturformat.

Das hat mir in München immer deutlich besser gefallen, da gibt’s das kalte Bier gleich hinterm Ziel und zwar in einer g’scheiten Größe! 🍺


Lauftrikot
Barfuß …weil ich’s kann
Medaille von 2020
Medaillen-Recycling
Kleines Bier
Für den kleinen Durst


Leider habe ich dieses Jahr überhaupt keine anderen Barfußläufer gesehen. 2019 waren einige andere auf blanken Sohlen unterwegs. Aber offenbar laufen immer mehr Leute mit Minimalschuhen, davon sehe ich von Jahr zu Jahr mehr – immerhin!

Da es auch beim B2Run keine eigene Wertung für Barfußläufer gibt (dann hätte ich wohl gewonnen), muss ich mich mit einer üblichen Platzierung begnügen. Aber Platz 503 der Gesamtwertung und 18. in der Ü50 ist gar nicht so übel! So weit vorne war ich noch nie! Ich bin gespannt aufs nächste Jahr…

Stadiondach
Heiligenschein nach dem Lauf

100 Meilen für die Erinnerung

Mauerweglauf Startnummer
Startnummer

Anfang August chattete mich ein befreundeter Geocacher an, ob ich Zeit und Lust hätte, beim Berliner Mauerweglauf für eine ausgefallene Läuferin einzuspringen. Da sagte ich gerne zu. Komisch, dass ich vorher noch nie von diesem Lauf gehört hatte, aber ich bin wohl auch nicht die Zielgruppe für einen Ultramarathon mit 161km Länge (100meilen.de).

100 Meilen rund um Berlin
Gesamtstrecke – ich bin den grünen Abschnitt gelaufen

Ja, es gibt tatsächlich jede Menge Verrückte, die diese Distanz alleine laufen. Der Streckenrekord liegt bei 13:06 Stunden, das entspricht einem durchschnittlichen Tempo von 4:53/km, inklusive Pausen (Essen, Trinken, Pipi, rote Ampeln…). Wahnsinn! Aber selbst im flotten Wandertempo – Zeitlimit: 30 Stunden – ist es eine unglaubliche Leistung, (West-)Berlin auf diese Weise zu umrunden.

Neben der reinen Laufveranstaltung soll das jährliche Event vor allem die Erinnerung an die Berliner Mauer mit all ihrem Leid und Unrecht hochhalten. Deshalb wird auch jedes Jahr einem der Opfer gedacht und der Lauf dem/der jeweiligen Mauertoten gewidmet. Zum 10. Jubiläum des Laufes war es  passend, dass der Termin genau auf den 13. August fiel – der Tag, an dem der Mauerbau von Walter Ulbricht angeordnet wurde („Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“ 🤔). Anmeldetermin ist immer ab dem 9. November, dem Datum der berühmten Pressekonferenz mit Günther Schabowski, die den Mauerfall einläutete: „Das tritt nach meiner Kenntnis… ist das sofort, unverzüglich.“

Wer die Strecke nicht alleine laufen will, kann dies auch in einer 2er- oder 4er-Staffel tun. Und um den Lauf auch für weniger ambitionierte im Submarathonbereich attraktiv zu machen, gibt es die 10Plus-Staffeln, an denen 10 bis 27 Leute teilnehmen können. In so einer hatte ich nun die Ehre, laufen zu dürfen, nämlich „Hübis Rote Welle“ vom LT Bernd Hübner. Ursprünglich sollte ich 15km von Lichtenrade bis Rudow laufen, aber nach einem Tausch war es dann ab Rudow bis zur Eastside Gallery – gut 17,6km, also nur 11 Meilen statt 100.

Iskiate
Tarahumara-Power-Drink „Iskiate“ (1 EL Chia je 100ml Wasser + Limette & Süßes) – besser als es aussieht

Am Vorabend haben wir uns alle zur Ausgabe der Startnummern getroffen und ich konnte das Team kennenlernen. Anschließend war ich noch mit bei der obligatorischen Pasta-Party und konnte einen Eindruck davon bekommen, wie das Teilnehmerfeld bei Ultraläufen so aussieht.

Der Start für die 10er-Staffeln war Samstagmorgen um 8 Uhr – da waren die Einzelläufer schon 2 Stunden unterwegs. Und weil unser zweiter Läufer auf dem Wegstück in geringer Entfernung von zuhause vorbei lief, habe ich ihn angefeuert und ein paar Hundert Meter begleitet. Den restlichen Tag habe ich mich verrückt gemacht und war total angespannt. Ich bin zwar schon öfter weitere Strecken als 17km gelaufen, aber nicht in einem Wettbewerb auf Zeit. Und auch nicht alles auf Asphalt… Dass das Thermometer tagsüber Spitzen über 32°C erreichte, machte es auch nicht besser. 🥺

Als ich dann abends an meinem Startposten in Rudow ankam, hatte ich noch reichlich Zeit, also ging ich erst mal etwas Geocachen und saß dann eine gute Dreiviertelstunde herum und konnte doch noch etwas entspannen. Die ankommenden Läufer konnte man deutlich unterscheiden: die locker flockig joggenden waren Staffelläufer, während für die Einzelläufer jeder Schritt ein Kraftakt war. Sie hatten ja immerhin schon über 130km hinter sich. Es war zwar nicht mehr ganz so heiß wie tagsüber, aber immer noch sehr warm und schwül.

Pfeilmarkierung
Immer diesen Pfeilen zu folgen ist auch Denksport…

Als es dann endlich losging, vergaß ich glatt, meine Uhr zu starten, so dass mir gleich mal 300m in der Aufzeichnung fehlten. 🙄 Und dann musste ich noch ein bisschen Feinjustierung an meiner Rucksack-Bauchlampe-Kombination machen, damit der Lichtkegel nicht so hüpft. Deswegen war der erste Kilometer eher so lala… Der zweite war mit einem Schnitt unter 5 Minuten gleich mal der Schnellste und danach ging es halbwegs gleichmäßig weiter bis Kilometer 14. Ein langes Teilstück ging am maximal langweiligen, weil schnurgeraden Weg zwischen Teltowkanal und A113 entlang. Aber da konnte ich mich wenigstens voll aufs Laufen konzentrieren und eine ganze Reihe Einzelläufer:innen überholen, die verständlicherweise langsamer unterwegs waren. Eine Frau brüllte ihrem Fahrradbegleiter zu: „Barfuß, kuck mal… barfuß! Der ist barfuß… BARFUSS… “ Ich weiß nicht, wie oft sie es noch rief, aber ich sehe das natürlich weniger dramatisch. Im Gegenteil. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie die Füße und Nägel von denen aussehen, die die komplette Strecke in schwitzigen Schuhen und Strümpfen laufen… 😳

Teilstrecke
Meine Teilstrecke von Rudow bis zur Eastside Gallery

Ein paar Mal hatte ich Mühe, den Pfeilen zu folgen, wenn die Abzweigungen nicht so eindeutig waren. Einmal bin ich sogar falsch abgebogen, habe es aber schnell gemerkt und konnte gleich korrigieren. Gegen Ende ließen nicht nur die Kräfte nach, sondern auf den letzten Kilometern ging es auch mitten durch Kreuzberg und da waren viele Ampeln rot, wo ich natürlich warten musste, um nicht disqualifiziert zu werden. An einer der letzten Ampeln stand ich mehrere Minuten, bis sie endlich grün wurde… 😩

Nach dem Wechsel auf unseren Schlussläufer war ich ganz schön fertig und musste erstmal ausdampfen. Deswegen schaffte ich es am Ende auch nicht, wie geplant zum Stadion zu fahren, um beim Zieleinlauf dabei zu sein. Eine verpasste U-Bahn am Bahnhof Friedrichstraße machte endgültig den Strich durch die Rechnung, deswegen begab ich mich direkt auf den Heimweg.

Rotglühend nach dem Lauf
Rote Welle – rotglühend nach dem Lauf
Eastside Gallery
Eastside Gallery – Zielpunkt erreicht
Eastside Gallery Trabi
Wer wird denn gleich durch die Wand fahren?

 


Insgesamt hat unser Team ganz passabel abgeschnitten, bei 51 gestarteten 10er-Staffeln sind wir auf Platz 33 gekommen. Vor allem hat mich aber fasziniert, dass die Planung so präzise hingehauen hat. Trotz der schwülwarmen Hitze sind fast alle in ihrer geplanten Zeit gelaufen, die meisten mit weniger als 5 Minuten Abweichung. Das muss uns erstmal eine andere Staffel nachmachen!

Ich hatte das erste Mal seit Jahren wieder einen richtigen Muskelkater, der sich über mehrere Tage hinzieht. Bei nächsten Mal werde ich versuchen, langsamer loszulaufen und am Ende nicht so einzubrechen. Ich hoffe ja, dass es ein nächstes Mal gibt, denn das war – trotz der vergleichsweisen „Kurzstrecke“ – ein tolles Erlebnis! Aber als Nächstes kommt erstmal der B2Run, da muss ich nur 5,4km laufen – lächerlich 🤣

Laufstatistik
Meine Laufstatistik – hintenraus stark nachlassend
Das ganze Team
Staffel Hübis Rote Welle – an allen Wechselpunkten

Sieger der Herzen

Letzten Sonntag war ich beim 36. Frohnaulauf dabei. Das ist ein 10km Straßenlauf ganz im Norden von Berlin. Vor drei Jahren war ich da bereits mitgelaufen und jetzt hatte ich mich nach den ganzen warmen Tagen schon darauf eingestellt, kurzärmlig und -hosig laufen zu können. Aber Pustekuchen! In der Nacht waren -4°C und beim Abholen der Startnummer morgens habe ich mir ganz schön einen abgefroren. 🥶

Die Strecke ist auf 5km ausgelegt, so dass beim Hauptlauf zwei identische Runden gelaufen werden. Kurz vor dem Start um 10:45 Uhr waren immerhin schon +2°C und es schien die Sonne, was es schon fast angenehm machte. Eine Frau, schätzungsweise Mitte 60, pirschte sich von hinten an und erschreckte mich mit „hast Du keine kalten Füße?“ Kaum gesprochen bückte sie sich auch schon runter und grapschte meine Füße an, um sich selbst zu überzeugen. Hallo??? Es mag ja eine berechtigte Frage sein bei den Temperaturen, aber einfach so anfassen – das ist fast so wie ungefragt einen Babybauch zu streicheln. Geht gar nicht! Also bitte vorher fragen! 🙄

Frohnaulauf 1. Runde
Frohnaulauf – auf der ersten Runde

Der Lauf selbst ging ganz gut los und ich war nach den ersten paar Zwischenzeiten meiner GPS-Uhr erstaunt, dass ich doch recht schnell unterwegs war. Am Vortag hatte ich nämlich noch einen Orientierungslauf-Wettkampf im Kienbergpark gehabt und der war mit 180 Höhenmetern sehr kraftraubend. Deshalb hatte ich mir keine Rekordzeiten ausgemalt. Ich wollte einfach nur schneller sein, als beim letzten Mal.

Frohnaulauf 2. Runde
Frohnaulauf – auf der zweiten Runde
Laufshirt: Wo sind meine Schuhe?
Mein bewährtes Laufshirt…

Das habe ich auch geschafft! Mit einer Zeit von 48:22 (4:46 pro Kilometer) bin ich mehr als zufrieden, das ist fast 7 Minuten schneller als 2019. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so ein Tempo über 10km durchhalte.

Leider gewinnt man aber mit einer persönlichen Bestzeit trotzdem keinen Blumentopf. Hätte es eine eigene Wertung für Barfußläufer gegeben, wäre ich Erster geworden (weil Einziger), aber so gehe ich im Feld der Läufer unter und beschränke mich darauf, mein eigener Sieger zu sein! 🙂

Siegerpodest
Inoffizieller Sieger
Frohnaulauf - Urkunde
Frohnaulauf – Urkunde

Barfuß kann ich länger…

Laufen ist blöd

LaufspurenFrüher habe ich laufen gehasst! Als Schüler schon. Ich mochte es nie, wenn wir im Sportunterricht laufen mussten – womöglich auch noch zu Fuß… 😉 Ich konnte es einfach nicht. Später war ich im Schwimmverein und das schließt sich sowieso gegenseitig aus – dachte ich zumindest. Ich war der festen Überzeugung, wenn man schwimmt, dann läuft man nicht und umgekehrt. Diese Denkweise hat sich in meinen Zwanzigern fortgesetzt, als ich nach einer Klassenfahrt zur Seefahrt gekommen bin und ein paar Jahre lang Crewmitglied auf einem Großsegler war. Und wenn man Seemann ist, dann läuft man nicht. Und als Schwimmer UND Seemann schon gar nicht! Basta!

Das ist natürlich Blödsinn, war für mich aber eine super Ausrede, um meine Abneigung gegen das Laufen begründen zu können.

Die ersten Schritte (in Schuhen)

2004 ging ich zum ersten Mal in meinem Leben freiwillig laufen. Ich weiß nicht mehr genau, was mich getrieben hat, aber ich war damals arbeitslos und hatte vermutlich einfach Zeit… Ich erinnere mich noch genau, dass ich gerade mal 20 Minuten unterwegs war, aber fix und fertig mit der Welt. Trotzdem wiederholte ich es ein paar Mal.

Kurz drauf fing ich wieder an zu arbeiten und durch meinen Arbeitgeber kam noch mehr Motivation auf, regelmäßig laufen zu gehen, denn wir nahmen einmal im Jahr am Firmenlauf (B2RUN) teil – 15 Jahre lang. Das machte viel Spaß, aber wirklich trainieren mochte ich dafür nicht. Es war anstrengend und häufig taten mir hinterher die Knie weh. Nach einem Laufschuhwechsel wurde es ganz schlimm: die Achillessehne schmerzte und verhinderte weiteres Laufen sogar vollständig.

Richtig laufen lernen (ohne Schuhe)

Laufen Collage (1)

Das war der Auslöser, warum ich mit dem Barfußgehen und kurz drauf auch Barfußlaufen begann. Die Schmerzen gingen davon weg und es machte nach und nach immer mehr Spaß, die Welt unter den Füßen zu spüren. Plötzlich lief ich gerne und auch öfter. Weil es cool war und keine Quälerei mehr. Ich lief aus Freude am Barfußlaufen und achtete überhaupt nicht aufs Tempo, sondern lief bewusst langsam. Komischerweise machte mich genau das schneller, wie ich bei meinem ersten barfüßigen B2RUN feststellte.

Neben dem Spaß tat mir vor Allem nichts mehr weh nach dem Laufen! Das liegt sicher auch daran, dass ich erst ohne Schuhe gelernt habe, zu laufen wie ein Mensch, sprich: wie die Natur das vorgesehen hat. Immer wieder fügte sich ein Puzzleteil ins Gesamtbild des natürlichen Laufstils, der so mühelos und effizient sein kann, anstatt mit jedem Schritt unnötig viel Kraft zu vergeuden. Dabei habe ich im Laufe der Jahre zu unterscheiden gelernt, welche Anleitungen gut sind und was völliger Schrott ist (95% aller YouTube Videos zum Beispiel).

Als ich dann auch noch die bayerischen Schotterwege gegen Berliner bzw. Brandenburgische Sandwege tauschen durfte, wurde ich endgültig zum leidenschaftlichen Langstreckenläufer und steigerte mein Laufpensum aus purem Spaß daran.

„Lockerer“ wird automatisch „länger“


(Videos werden als externe Inhalte ohne Cookies vom YouTube-Server geladen)

Ich habe versucht, mich an anderen barfüßigen Langstreckenläufern zu orientieren und deren lockeren Laufstil „abzugucken“. Allen voran Anna McNuff, die fast 4000km barfuß durch ganz Großbritannien gelaufen ist. Aber auch der „Barfußdruide“ Achim Krüger, der fast jeden Tag 20km rennt oder Alex Kiesow, der quasi jede Woche einen Marathon oder Ultramarathon läuft, meistens barfuß oder in Sandalen. Zusätzlich bekräftigt hat mich natürlich auch das Buch „Born to Run“ von Christopher McDougall, vor allem das Kapitel 25 über den Werdegang der Laufschuhe, die der Grund allen Übels sind! 😉

Dadurch beeinflusst konnte ich meinen Laufstil optimieren, so dass ich lockerer und ruhiger laufen konnte, was auf Dauer weniger anstrengt und deutlich längere Strecken ermöglicht. So konnte ich meine Läufe bald auf über 10… 12… 15… 18… und schließlich über 20 Kilometer ausdehnen.

Mein Rekordjahr 2021

Laufen Collage (2)

Wie man an obigen drei Beispielen sieht, gibt es Leute, die um ein Vielfaches mehr laufen als ich. Aber für meine Verhältnisse war 2021 DAS Laufjahr für mich. Bereits 2020 hatte ich über Tausend Laufkilometer geschafft, aber 2021 gab es noch ein paar mehr Steigerungen. Ich hatte mir vorgenommen, jeden Monat mindestens 100km zu laufen – das bin ich früher im ganzen Jahr nicht gelaufen! Dieses Ziel habe ich leider knapp verfehlt. Mehrere kleine Verletzungen – Zeh angestoßen (mit Schuhen!) und danach Knie beim Radfahren geprellt – brachten für Oktober und November zusammen genommen gerade mal 50km auf die Uhr. Mit einer Gesamtstrecke von über 1350km habe ich dennoch im Durchschnitt über 100km pro Monat geschafft. Und ich bin insgesamt 12 Mal über 20km gelaufen, also auch im Schnitt jeden Monat einmal (echte Verteilung siehe Grafik). Den letzten Zwanziger habe ich noch an Silvester gemacht und mit über 26km meine längste bisher gelaufene Strecke geschafft. 😎

All das ist nur passiert, weil das Laufen ohne Schuhe leichter geht, weniger anstrengend ist, weniger wehtut und vor allem viel, viel mehr Spaß macht! Barfuß kann ich einfach länger… 😀

Laufstatistik 2021
Laufstatistik 2021